Enkeltrick: Wenn ein angeblicher Bekannter um Geld bittet

Das Telefon klingelt. Jemand gibt sich als eine Ihnen bekannte Person aus, die in einer finanziellen Notlage steckt, und bittet Sie um Hilfe. Was dann folgt, ist oft mit einem grossen finanziellen Verlust verbunden. Lesen Sie hier, wie Sie sich vor dem Enkeltrick schützen können.

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Gerade ältere Menschen werden immer wieder Opfer von Betrügereien. Besonders beliebt in den vergangenen Jahren ist der so genannte Enkeltrick, bei dem schamlos an die Gutmütigkeit appelliert wird.

Was ist ein Enkeltrick genau?

Der Enkeltrick ist eine Form des Betruges und geht folgendermassen vor sich: Die meist männlichen, hochdeutsch sprechenden Anrufer geben sich am Telefon als Bekannte oder Verwandte aus und beschreiben eine akute finanzielle Notlage. Die Anrufer fordern die angerufene Person im Verlauf von mehreren weiteren Telefongesprächen auf, Bargeld abzuheben und dieses – manchmal auch zusammen mit Schmuck – an unbekannte Kontaktpersonen zu übergeben.

So läuft der Enkeltrick ab:

  1. Ein Unbekannter ruft an und gibt sich als Verwandten oder Bekannten aus.
    Die Anrufer gehen dabei sehr geschickt vor: Es gelingt ihnen, der angerufenen Person sowohl den Namen als auch etwaige Lebensumstände des vermeintlichen Verwandten oder Bekannten zu entlocken. Diese Kenntnisse bringen sie umgehend wieder ins Gespräch ein – dem Opfer wird damit das Gefühl vermittelt, dass es sich tatsächlich um eine ihnen bekannte Person handelt.
  2. Der Anrufer erklärt, warum er gerade jetzt (viel) Geld braucht.
    Durch diese Geschichten werden die angerufenen Personen oft verängstigt und unter grossen Zeitdruck gesetzt, da der Anrufer eine schlimme Notlage geltend macht. Oft wird beschrieben, dass das Geld aus gesundheitlichen Gründen oder zum Kauf einer Wohnung dringend benötigt wird.
  3. Der Anrufer bittet dann um ein kurzfristiges Darlehen, oft nur für Stunden oder für einen Tag.
    Die Betrüger gehen dabei sehr raffiniert vor und bringen im Gespräch in Erfahrung, wie viel Geld aufgebracht werden könnte.
  4. Die Übergabe des Geldes erfolgt an eine fremde Person.
    Kurz vor der Geldübergabe erzählt der Anrufer erneut eine glaubwürdige Geschichte, warum er das Geld nicht selbst in Empfang nehmen kann und an seiner Stelle eine Drittperson kommen werde.

Auffallend ist das Erzeugen von Zeitdruck durch den Anrufer, so dass nur die sofortige Übergabe von Bargeld in Frage kommt. Dies soll verhindern, dass die betroffene Person mit jemandem spricht, sich Rat holen kann oder die Angelegenheit noch mal überdenkt.

Bitte seien Sie vorsichtig und behalten Sie die folgenden Tipps in Erinnerung:

  • Seien Sie misstrauisch gegenüber Personen, die sich am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellen wollen, aber angeblich Verwandte oder Bekannte sind.
  • Oftmals stellen die Täter Fragen wie «Rate mal, wer ich bin?» oder «kennst Du mich noch?». Scheuen Sie sich nicht, zu widersprechen, wenn Sie die Person nicht kennen.
  • Geben Sie keine Details zu familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
  • Nehmen Sie bei Anrufen mit Forderungen nach Geld oder Schmuck immer Rücksprache mit Familienangehörigen oder Vertrauenspersonen.
  • Übergeben Sie niemals Bargeld oder Schmuck an unbekannte Personen.
  • Melden Sie verdächtige Anrufe der Polizei über die Notrufnummern 117 oder 112.

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