Berufsbilder im Fokus – unsere Polizistinnen und Polizisten

Tag für Tag sorgen unsere Einsatzkräfte für Sicherheit im Kanton Bern. Doch wer steckt eigentlich hinter den Uniformen? Im Rahmen unserer Rekrutierungskampagne werfen wir in einer Blog-Serie einen Blick auf die Berufsfelder Polizist/-in, Botschaftsschützer/-in, Mitarbeiter/-in Verkehrsdienst und polizeiliche/-r Fallbearbeiter/-in. Im Gespräch mit einer Polizistin und einem Polizisten erfahren wir mehr über ihre bzw. seine Tätigkeiten und darüber, was aus den Mitarbeitenden 1-1-7-Sieche und -Siechinnen macht.

© Kantonspolizei Bern

Polizistinnen und Polizisten jagen den ganzen Tag mit Blaulicht durch die Strassen und nehmen spektakulär Verbrecher fest? Der Polizeiberuf ist aufregend, so viel ist klar – dennoch sieht der Alltag unserer Mitarbeitenden oft vielseitiger und menschlicher aus, als man ihn aus Filmen kennt. Polizistinnen und Polizisten sind bewaffnet und verfügen über weitreichende Kompetenzen. Sie übernehmen Ermittlungs- und Schreibarbeiten – wie Einvernahmen, Rapporte und Anzeigen. 

Von Verkehrsunfällen über häusliche Gewalt bis zu Betrugsfällen – als Polizistin oder Polizist muss man auf unterschiedlichste Situationen vorbereitet sein. Doch keine Angst: In der zweijährigen Ausbildung lernen die angehenden Einsatzkräfte den professionellen Umgang mit Menschen in herausfordernden Lagen, das korrekte Verhalten unter Stress sowie den sicheren Einsatz ihrer rechtlichen, kommunikativen und taktischen Mittel. Dies zeigt, dass der Polizeiberuf einiges abverlangt: körperliche Belastbarkeit, psychische Stabilität, Verantwortungsbewusstsein und Teamgeist. Der Beruf bietet viele Entwicklungsmöglichkeiten – vom Diensthundewesen über Cyberkriminalität bis zur Prävention oder der Arbeit mit Jugendlichen. Kaum ein Beruf bietet so viele Wege, sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln.

Für viele war der Polizeiberuf schon früh ein Kindheitstraum. Doch was bedeutet es wirklich, heute ein 1-1-7-Siech oder eine 1-1-7-Siechin zu sein? Samira Imboden, die vor ein paar Monaten die Polizeiausbildung beendet hat, und Marc Schwob, der bereits seit fast 20 Jahren in einer Kaderfunktion bei der Kantonspolizei Bern arbeitet, beantworten unsere Fragen.

Du bist seit Kurzem fertig mit der Polizeiausbildung, Samira. War es schon immer dein Traum, Polizistin zu werden?

Nein, ich wusste nie, welchen Beruf ich wirklich ausüben möchte, und absolvierte erst die kaufmännische Ausbildung. Den ersten Gedanken für die Polizeiausbildung hatte ich vor zirka zehn Jahren. Mit der Zeit und den gemachten Erfahrungen fühlte ich mich dann bereit und wagte den Schritt, mich im Jahr 2022 zu bewerben. Das kann ich allen Interessierten empfehlen – man hat ja nichts zu verlieren.

Marc, du bist schon einige Jahre als Polizist tätig. Welche Aspekte deiner langjährigen Arbeit bereiten dir immer noch Freude?

Es sind ganz viele Aspekte: Ich liebe die unregelmässigen Arbeitszeiten, insbesondere am Wochenende arbeite ich besonders gerne. Das Unvorhergesehene – nicht zu wissen, wann mein Arbeitstag endet und was mich bis dahin erwartet – übt auf mich nach wie vor einen besonderen Reiz aus. Aber auch die verschiedenen Kontakte mit der Bevölkerung, in deren Dienst ich mich sehr gerne stelle, bereiten mir Freude. Letztendlich habe ich wohl auch ein leichtes Helfer-Syndrom – den Leuten in schwierigen Situationen beizustehen, ist eine sehr schöne Aufgabe. Aber auch die «andere Seite», das Recht durchzusetzen und Fehlverhalten zu ahnden, ist etwas, das mir entspricht. Dabei versuche ich immer, mit Augenmass zu «polizeieren» und mich nicht hinter Gesetzestexten zu verstecken. Wenn ich einer Person die Anzeige in Aussicht stelle, oder sie auch nur büsse, und sich diese Person beim Verabschieden bedankt, weiss ich, dass ich einen guten Job gemacht habe.

Samira, jetzt, wo du erste Erfahrungen im Polizeialltag gesammelt hast: Gibt es etwas, das dich überrascht hat und das du gerne schon vor der Ausbildung gewusst hättest?

Es gibt einiges, was man als Bürgerin oder Bürger nicht mitbekommt und ich dementsprechend vorher auch nicht wusste. Jedoch ist dies auch berechtigt, beispielsweise aus Datenschutz- oder taktischen Gründen. Es ist ein Beruf, bei dem man nicht einfach «reinschnuppern» kann und somit ist es ein Entdecken, etwas ganz Neues und gerade das hat seinen Reiz.

Nichts hat mich negativ überrascht und an der Informationsveranstaltung damals wurde vieles erklärt und alle meine Fragen wurden beantwortet.

Du hast in deiner Karriere schon mit vielen Berufskolleginnen und -kollegen zusammengearbeitet, Marc. Was macht für dich einen guten Polizisten oder eine gute Polizistin aus?

Die Vielseitigkeit ist das Erste, was mir in den Sinn kommt. Aber auch der Dienstleistungsgedanke: In unserem Beruf geht es nicht darum, in erster Linie sich selbst zu verwirklichen, sondern darum, sich in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Ganz wichtige Eigenschaften sind sicher Empathie, Charakterfestigkeit und Durchsetzungsvermögen.

Warum würdet ihr anderen empfehlen, diesen Beruf zu wählen?

Samira: Den Beruf empfehle ich besonders wegen der Vielseitigkeit und der Nähe zu den Menschen. Da ich Routinearbeit gar nicht mag, ist der Polizeialltag perfekt, weil man nie weiss, was der Tag bringt. Es ist spannend und aufregend, da man sehr viele Einblicke bekommt und vieles erlebt. Und im Team herrscht ein starker Zusammenhalt, der wichtig ist. Nach der Ausbildung ist man erst am Anfang und man kann sich und seine Fähigkeiten laufend weiterentwickeln. Der Beruf ist eine Lebensschule und ich bin froh, ihn gewählt zu haben.

Marc: Abgesehen von all den Punkten, die mir immer noch Freude bereiten, sind sicher die verschiedenen Entwicklungsmöglichkeiten ein Trumpf der Kantonspolizei Bern. Nach den ersten Jahren bei der Uniformpolizei steht einem eine Palette an Möglichkeiten offen, die unterschiedlicher nicht sein könnte: Spezialisierungen in kriminal- und verkehrspolizeilichen Bereichen, aber auch im Aus- und Weiterbildungsbereich entsprechen verschiedenen Bedürfnissen. Und dabei habe ich noch lange nicht alles erwähnt, es gibt technische, administrative und noch viele andere Bereiche.

Samira, was bedeutet es für dich, eine 1-1-7-Siechin zu sein?

Ich sehe mich nicht unbedingt als eine 1-1-7-Siechin, bin aber dennoch stolz, Polizistin zu sein und jeden Tag mein Bestes zu geben. Es gibt für mich kein schöneres Gefühl, als jemandem zu helfen, sei es den Bürgerinnen und Bürgern oder den Teamkameradinnen und -kameraden. Die Kampagne finde ich frisch und zeitnah gestaltet. Sie bildet den Polizeiberuf menschlich ab und zeigt, dass wir «cool» sind. Zu guter Letzt steckt in jeder Uniform ein Mensch.

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