Vorsicht Blaualgenblüten!

Obwohl Blaualgenblüten in den Gewässern des Kantons Bern eher selten vorkommen, können sie für Mensch und Tier gefährlich werden. Sie können zu Hautreizungen führen und ernsthafte Gesundheitsrisiken darstellen. Achtsames Verhalten und Vorsicht sind deshalb wichtig.

© Kanton Bern, Amt für Wasser und Abfall

In der Schweiz sind Blaualgen Teil der normalen Mikroorganismenflora der Gewässer. Sie existieren entweder sogenannt planktonisch, als schwebende Partikel im Wasser, oder bilden einen Belag an der Oberfläche. Die Organismen übernehmen eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie Sauerstoff produzieren und als Nahrungsgrundlage für andere Organismen dienen. Einige Arten von Blaualgen können auch Gifte, sogenannte Cyanotoxine, produzieren, die in der Regel in der Alge selbst eingelagert werden. Beim Absterben der Algen gelangen die Toxine schliesslich ins Wasser. In der Regel bleiben die Konzentrationen so gering, dass keine Gefahr für Mensch und Tier besteht. Anders ist dies jedoch bei den Blaualgenblüten.

Erkennungsmerkmale von Blaualgenblüten

Unter optimalen Umweltbedingungen können sich Blaualgen rasch und in grossen Mengen vermehren, indem sie sogenannte Blaualgenblüten bilden. Im Unterschied zu den einzelnen Blaualgen lassen sich diese durch Schlieren und schwimmende Teppiche auf dem Wasser gut erkennen. Die meisten Arten profitieren von hohen Wassertemperaturen, starker Sonneneinstrahlung und ausreichender Verfügbarkeit von Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor. In der Schweiz treten Blaualgenblüten daher vor allem im Sommer und bei anhaltend warmem Wetter mit wenig Wind auf. Im Allgemeinen sind sie in Kleinseen häufiger zu beobachten als in den grossen Seen wie dem Bieler-, Thuner- oder Brienzersee.

Blaualgenblüten lassen sich von Auge erkennen durch:

  • eine ungewöhnliche Färbung des Wassers ins intensiv Grüne, Grünblaue oder Rötliche
  • Wassertrübung – die Sichttiefe beträgt weniger als einen Meter (Erkennungsmerkmal: Ins Wasser eingetauchte Füsse sind nicht mehr sichtbar)
  • Ablagerungen von Algen, sogenannte Algenwatten, auf Sand und Kies im Uferbereich
  • klares Wasser, aber schwarz-roten Belag auf den Steinen
© C. Folly
© C. Budmiger

Gesundheitsrisiken bei Massenvermehrung

Besteht eine Massenansammlung vor allem aus Cyanotoxin bildenden Blaualgenblüten, kann die Toxinkonzentration an diesen Stellen so hoch werden, dass bei Badenden, ob Mensch oder Tier, gesundheitliche Beschwerden auftreten können. Besonders gefährdet sind Kinder, insbesondere Kleinkinder, da diese beim Spielen im Wasser oder im Sand durch Schlucken grössere Mengen der Toxine aufnehmen können. Zudem sind auch Hunde und andere Tiere gefährdet, da sie oft grosse Mengen Wasser trinken oder sich Algenreste aus dem Fell lecken, wodurch die Gifte aufgenommen werden. Der Kontakt mit dem belasteten Wasser, vor allem das Schlucken von Wasser mit hoher Giftkonzentration, kann zu gesundheitlichen Schäden an Nerven, Leber und Haut führen.

Mögliche Symptome nach dem Kontakt mit Blaualgenblüten:

  • Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündung
  • Erbrechen/Durchfall
  • Atembeschwerden, Schwäche, Bewusstseinsstörungen
  • Krämpfe, Muskelzittern bei Hunden (Tieren), Lähmungen
  • Übermässige Speichelproduktion bei Hunden (Tieren)
  • Allergische Reaktion

Empfohlenes Verhalten bei Kontakt mit Blaualgenblüten

Da sich Blaualgen stark vermehren und manche von ihnen Gifte (Cyanotoxine) bilden, können sie gesundheitsschädigend sein. Deshalb ist es wichtig, vorsichtig zu sein und die folgenden Tipps zu beachten.

© Kanton Bern, Amt für Wasser und Abfall

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