Vorweihnachtszeit: Hochsaison für Päckli-Langfinger

Besonders in der Weihnachtszeit werden online viele Pakete bestellt und vom Lieferdienst im Milchkasten, vor der Haustür oder im Hauseingang deponiert. Kriminelle nutzen diese Gelegenheit, um sich an der bestellten Ware zu bereichern. Unbeobachtete Pakete sind nämlich eine leichte Beute für Diebe.

© Ronstik / Adobe Stock

Frau Kellerhals* fand Ende November online das perfekte Weihnachtsgeschenk für ihre Nichte. Voller Freude tätigte sie die Bestellung übers Internet, welche gemäss Angaben des Online-Händlers innerhalb von fünf Werktagen an ihre Adresse geliefert werden sollte. Bereits nach drei Tagen bekam Frau Kellerhals eine E-Mail, dass ihr Paket an ihre Adresse zugestellt worden sei. Als Frau Kellerhals am Abend nach Hause kam, fehlte von der ersehnten Bestellung jede Spur. Auch die Nachbarn hatten das Paket nicht entgegengenommen. So war für Frau Kellerhals klar: Das Paket wurde vom Lieferdienst vor der Haustür deponiert und im Anschluss von unbekannter Täterschaft gestohlen.

Was tun, wenn ein Paket nicht eintrifft oder gestohlen wird?

Sofern Sie länger als erwartet auf Ihr Paket warten und diesbezüglich keine Meldung des Online-Händlers oder des Lieferdienstes erhalten haben, unternehmen Sie folgende Schritte:

  • Nehmen Sie mit dem Anbieter Kontakt auf und erkundigen Sie sich, ob das Paket pünktlich dem Lieferdienst übergeben wurde oder ob es eine Verzögerung gab.
  • Prüfen Sie anhand der Versandnummer bei Ihrem Versanddienst, ob das Paket bereits zugestellt wurde oder ob es noch unterwegs ist.
  • Sollte die Zustellung bereits fällig sein, aber noch nicht stattgefunden haben, können Sie beim Versanddienst einen Nachforschungsauftrag erstellen, um herauszufinden, wo sich Ihre Bestellung befindet.
  • Wurde Ihr Paket – wie im Beispiel von Frau Kellerhals – gemäss Lieferdienst zugestellt, ist jedoch nicht auffindbar, fragen Sie bei Ihren Nachbarn nach, ob diese die Bestellung entgegengenommen oder die Zustellung beobachtet haben.
  • Wenn das Paket unauffindbar bleibt und Sie davon ausgehen müssen, dass Ihr Paket gestohlen wurde, suchen Sie umgehend eine Polizeiwache auf und erstatten Sie Anzeige wegen Diebstahl.

Wenn Sie selbst feststellen, dass unbekannte Personen Pakete aus Ihrer Nachbarschaft behändigen oder Sie andere verdächtige Beobachtungen machen, melden Sie dies umgehend der Polizei unter der Nummer 112.

So können Sie sich gegen einen Paketdiebstahl schützen

Versuchen Sie nach Möglichkeit immer, Ihre Bestellung persönlich entgegenzunehmen, und leeren Sie Ihren Briefkasten regelmässig. Über die App oder den Online-Dienst des jeweiligen Lieferdienstes können Sie die Zustellung Ihrer Ware steuern und nach Ihren Bedürfnissen anpassen. So können beispielsweise Zustelladressen und Liefertermine individuell angepasst werden. Dank der Sendungsverfolgung wissen Sie also immer, wo sich Ihr Paket aktuell befindet. Verlangen Sie zudem vom Lieferdienst, dass Ihr Paket mit «Signature» verschickt und Ihnen eine Empfangsbestätigung ausgehändigt wird. Das Paket wird Ihnen in diesem Fall nur gegen Unterschrift und zusammen mit der Empfangsbestätigung zugestellt. Wenn Sie öfters nicht zu Hause sind, können Sie sich Ihre Bestellung in den meisten Fällen durch den Lieferdienst an eine Abholstelle, einen Paketautomaten oder an eine von Ihnen bestimmte Adresse in der Nachbarschaft zustellen lassen.

Weitere Gefahren erkennen

Im Zusammenhang mit der Lieferung von Online-Bestellungen versuchen Kriminelle auch, mit Nachrichten zu angeblichen Liefergebühren an Geld zu kommen. Bei der Lieferdienst-Abzocke versucht die Täterschaft, mit gefälschten Lieferdienst-Nachrichten und unter dem Vorwand einer kostenpflichtigen Paketlieferung an Daten und Geld zu gelangen.

Aber auch beim Bestellen der Geschenke selbst gilt es, wachsam zu bleiben: Denn nicht nur Online-Händler, sondern auch Cyberkriminelle wittern in der Weihnachtszeit das grosse Geschäft. Wo im Internet Gefahren lauern und wie Sie sich dagegen schützen können, erfahren Sie in diesem Blog oder auf der Website der Kantonspolizei Bern.

* Die im Text erwähnten Personen und Situationen sind als solche fiktiv, beziehen sich jedoch auf reale Gegebenheiten.

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2 Kommentare

  1. Herzer

    Guten Tag, habe gehört von Einbrüchen in der Region.
    Heute ist mir in Ostermundigen aufgefallen, dass eine Asiatisch aussehende Frau sich Zutritt in Mehrfamilienhäuser erbittet erläutert und von Wohnung zu Wohnung geht mit dem Satz: Wohnung anschauen, fragt man weiter kommt nichts.
    Gruss Christian

    • Kommunikation/Communication

      Guten Tag

      Vielen Dank für Ihren Hinweis, den wir an die zuständige Stelle weitergeleitet haben. Falls Sie zukünftig verdächtige Feststellungen machen, können Sie diese jederzeit unmittelbar via Tel. 117 melden, dann können wir entsprechend reagieren.

      Freundliche Grüsse
      Kommunikation

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