Aktive Kommunikation im Dienste der Bevölkerung

Während über zwei Wochen haben wir aktiv via Twitter über unsere Aktionen gegen den Drogenhandel, aber auch den Einsatz unseres Dialogteams auf der Berner Schützenmatte berichtet. Ziel war es, transparent und direkt über unsere Handlungen und unseren Auftrag zu informieren.

Während den letzten zweieinhalb Wochen haben wir Aktionen auf der Schützenmatte in Bern kommunikativ auf Twitter begleitet. Wir haben eins zu eins über Einsätze berichtet, die Gründe dafür erklärt und unsere Handlungen beschrieben. Ziel war es dabei jederzeit, den Worten unseres Kommandanten entsprechend, Transparenz zu schaffen. Wir wählten einen direkten Weg, einen Weg, in dem wir Raum für Reaktionen liessen und einen Weg, auf dem unsere Aussagen zeitverzugslos öffentlich waren. Die Rückmeldungen, die wir erhielten, waren zahlreich und vielfältig. Es wurden Fragen gestellt (wir gaben mündlich wie auch schriftlich Antwort), Diskussionen geführt, Kommentare abgegeben, sachliche und weniger sachliche Kritik geübt und nicht zuletzt auch immer wieder unseren Einsatzkräften gedankt.

Während wir – als Institution, die einem Rechtsstaat entsprechend den geltenden gesetzlichen Vorgaben verpflichtet ist – bei drogenpolitischen Forderungen keine Position beziehen können, waren wir bei den eigenen Schwierigkeiten solcher Einsätze alles andere als zurückhaltend. So haben wir offengelegt, welche Schwankungen es bei den sichergestellten Mengen von Betäubungsmitteln im Rahmen von Aktionen gibt: Dealer passen sich an die verstärkte Kontrolltätigkeit auf der Schützenmatte an und tragen in der Regel nur äussert kleine Mengen oder gar keine Drogen mehr direkt auf sich. Dies ist Realität und führt dazu, dass bei solchen Aktionen meist – wenn überhaupt – eben nur kleine Mengen sichergestellt werden. Auch wenn Anhaltungen dazu beitragen können, den grossen Drahtziehern im Bereich des organisierten Verbrechens auf die Spur zu kommen – öffentlich wahrgenommen wird meist nur die Menge der Sicherstellungen. Dennoch: Ob kleine oder für den Strassenhandel verhältnismässig grosse Drogenmengen gefunden wurden – wir haben transparent über alle Aktionen berichtet.

Auch die Kapo passt sich Umfeld an

Und warum auf Twitter? Mit der zunehmenden Digitalisierung haben sich Teile des öffentlichen Lebens in die Sozialen Medien verlagert. Dies hat Auswirkungen auf sämtliche Bereiche der Polizeiarbeit: Kriminalitätsbekämpfung, Prävention und Kommunikation. Um die Nähe zur Bevölkerung weiterhin sicherstellen zu können, ist es unabdingbar, dass auch die Kantonspolizei Bern in den Sozialen Medien präsent ist. Bereits seit längerer Zeit sind wir folglich auf Twitter aktiv – denn gerade bei rasch entwickelnden Ereignissen im öffentlichen Raum kann eine rasche Information über die Sozialen Medien die polizeiliche Tätigkeit massgeblich unterstützen. Dies hat sich in der Vergangenheit bereits mehrmals bewährt, war doch die Begleitung der Einsätze auf der Schützenmatte nicht die erste dieser Art. Der Blog wiederum erlaubt uns, die Polizeiarbeit vorzustellen und auf menschliche Aspekte einzugehen.

Darum hier noch etwas Hintergrundwissen: Während Einsätzen ist die laufende Bewirtschaftung der Twitterkanäle Teil der kommunikativen Ereignisbewältigung; gleich wie Medienauskünfte und Medienmitteilung. Werden aber konkrete Fragen gestellt oder werden wir via Soziale Medien von Personen kontaktiert, die den Kontakt zur Polizei auf einer niederschwelligen Stufe suchen, so werden diese an die entsprechenden Dienste weitergeleitet. Unser Einsatz von Sozialen Medien hört dort auf, wo wir uns nicht mehr im Rahmen unseres polizeilichen Auftrags oder der gesetzlichen Bestimmungen bewegen würden. Geht es um die Wirkung unserer Aktivitäten, so ist die Anzahl Likes oder Follower für uns weniger zentral; vielmehr achten wir auf den Verlauf von Einsätzen sowie auf Rückmeldungen aus der Bevölkerung und weiteren Anspruchsgruppen.

Kommunikativer Aufwand gleichbleibend

Schliesslich sei auch erwähnt, dass es natürlich einen grossen Aufwand bedeutet, Einsätze auf diese Weise zu begleiten. Dies ist aber Teil der Polizeikommunikation, die sich einsatzbezogen auch in – für Aussenstehende vermeintlich – ungewöhnliche Zeiten verschieben kann. Die Tatsache, dass nach den Einsätzen deutlich weniger Fragen eingingen, zeigt uns jedoch, dass die kommunikative Begleitung der gezielten Aktionen auf der Schützenmatte unser Handeln offenbar nachvollziehbar machte. Zum Vergleich: Während die Medienstelle zuvor nicht selten über mehrere Tage zu Stellungnahmen hinsichtlich meist anonym formulierter Vorwürfe aufgefordert wurde, kamen nun kaum Fragen auf. Dagegen öffnete sich der Raum für den persönlichen Dialog.

Diesen Raum möchten wir auch künftig offenlassen. Die permanente Begleitung aller Einsätze wird es zwar nicht mehr geben, aber werden wir dies wiederholen. Ganz im Sinne unseres Kommandanten, der Transparenz fördern und allfällige Vorurteile aus der Welt schaffen will.

Daniela Sigrist, Chefin Kommunikation

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4 Kommentare

  1. Fleischmann Beat

    Hallo liebes Kommunikationsteam

    Mit Interesse habe ich die Tweets verfolgt und finde es grossartig wie ihr das macht. Am meisten die Kommentare welche auch mit einem Augenzwinkern zu lesen waren.( Bsp. nicht bezahltes Bier im Rössli).Dazu kommt auch dass es evtl. schwieriger wird der Polizei immer Übergriffe unterstellen zu wollen.Macht einfach weiter so weil nur so kann ein Rechtstaat auch mit kulturellen Freiräumen existieren! Merci für eure Büez.
    Beatle

    • Hanni Winkler

      Herr Beat Fleischmann
      Also ein Augenzwinkern, wenn sich die Polizei selber nicht an die Regeln hält? Wir machen nur unseren gesetzlichen Auftrag… Wenn ja, dann bitte konsequent… So viele Vorurteile wurden also noch nicht aus der Welt geräumt, habe ich das Gefühl.

  2. Peter Staub

    Ja, die KAPO hat viel geschrieben.
    Ich warte aber immer noch auf eine Entschuldigung oder wenigstens eine Stellungsnahme für die ganzen Gemeinheiten, die Mitarbeiter der KAPO gegen unsere Familie abgezogen hat.
    Ich denke, dass ihr gemerkt habt, wie viel auch bei euch schief ging, wie viel übergriffiges Verhalten die schwarzen Schafe bei euch im Korps zeigen.
    Steht dazu und reagiert darauf.
    Es hat bei der KAPO gute Leute, schützt die, in dem ihr bei den anderen durchgreift.
    Lasst nicht zu, dass euer Ruf von denen in den Dreck gezogen werden, die es toll finden, 14 Jährige zu schikanieren, bedrohen und beleidigen, die keine Quittungen ausstellen wollen und beschlagnahmte Gegenstände einfach vernichten lassen würden, ohne dass für die Beschlagnahmung auch nur ansatzweise eine Rechtsgrundlage bestand.
    Lasst nicht zu, dass Polizisten mit einem totalitären Weltbild die KESB als Waffe einsetzen, schaut genau hin, wie eure Mitarbeiter ihren Job sehen, lasst euch von der Radikalisierungsfachstelle beraten, wie ihr mit den Mitgliedern im Korps umgehen sollt, die Mitglieder der echtsextremen Partei sind.

    Mit dem unbestraften Verhalten einiger eurer Mitarbeiter, habt ihr unser jüngstes Kind traumatisiert, das werde ich euch nicht so schnell vergessen!

    Wir haben jetzt unseren eigenen Polizisten der für uns zuständig ist, ein guter Mann der seinen Job ernst nimmt und ihn seriös ausführen will, danke dafür.
    Dass aber die Führung immer noch nicht Stellung genommen hat, ist absolut peinlich.

  3. Peter Staub

    Und noch was:
    Die Dealer hatten schon vor 18 Jahren in der Regel nur Kleinstmengen Drogen dabei.
    Damals wurden sie von Taxifahrern beliefert, das war der KAPO schon damals bekannt.
    Wenn die KAPO statt Kontrollen in der Reitschule, diese ewig gleichen Autos verfolgen würde, dann könnte sie regelmässig solche Fänge wie beim Falkenplatz machen.
    Ist euch nie aufgefallen, dass der Deal entlang der Strasse stattfindet und welche Autos dort immer wieder kurz halten?

    Kein Reitschüler will diese Dealer, in der Reitschule wird auch nicht gedealt.
    Wenn ihr aber die Reitschule stürmt, dann wisst ihr genau, dass ihr Leute verfolgt, die bestenfalls Kleinstmengen dabei haben, da würdet ihr wohl mehr finden, wenn ihr beim Eingang des Nationalrates ne Kontrolle machen würdet.
    Wenn ihr die Reitschule stürmt, geht es nur um Getöse, nicht um Polizeiarbeit.

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