Irrtümer und Kurioses aus dem Polizeialltag

Oft genug erleben Polizistinnen und Polizisten bei ihrer täglichen Arbeit belastende Situationen. Umso schöner ist es, wenn sich ein vermeintlich ernster Fall als Irrtum oder Kuriosität entpuppt. Hier ein kleiner Rückblick auf das Jahr 2018.

Gewalt, Unfälle oder Todesfälle – im Polizeialltag gibt es immer wieder Situationen, die für Polizistinnen und Polizisten eine Belastung darstellen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Momente, in denen wir erleichtert lachen können. Insbesondere dann, wenn sich ein vermeintlich ernster Sachverhalt als Irrtum herausstellt. Gerne teilen wir einige Erlebnisse aus dem Jahr 2018 mit Ihnen.

Tierische Geschichten mit Happy End

Nicht nur Menschen, auch vierpfotige und gefiederte Wesen – ja, selbst Krabbelviecher beschäftigen manchmal Polizisten.

Gemuhe statt Ruhe

Gewiss: Wer neben einem Bauernhof wohnt oder selbst Tiere hält, weiss, dass manche unter ihnen kein besonders ausgeprägtes Bewusstsein für das menschliche Bedürfnis nach Nachtruhe haben. In zwei Fällen wurden Anwohner durch tierischen Lärm jedoch so penetrant um den Schlaf gebracht, dass sich die Geplagten selbst dazu gezwungen sahen, ihr Leid der Polizei zu melden. In beiden Fällen reklamierten die Melder wegen Kühen, die schon seit Stunden muhten und partout nicht damit aufhören wollten. Vor Ort konnten die jeweiligen Besitzer rasch ausfindig gemacht werden. Erfreulicherweise waren ihre Kühe bei bester Gesundheit – und sahen sich gerade nach männlichen Partnern um.

Die ungebetene Invasorin

Hilfe – ein unbekanntes, gruseliges Tier habe sich im Zimmer einer Frau eingenistet, lautete eine Meldung, die uns im Verlauf des Jahres erreichte.

Umgehend rückte eine Patrouille aus – und es dauerte nicht lange, bis der ungebetene Gast vor Ort lokalisiert war: Im Zimmer der Anruferin hatte es sich die allgemein bekannte und fiese Riesenheuschrecke gemütlich gemacht. Mittels geeigneter Technik konnte die Invasorin zu Boden geführt und mit einem Tupperware-Geschirr fixiert werden.

Nach ausgiebiger Kontrolle wurde sie schliesslich ohne Folgemassnahmen im Garten der betroffenen Liegenschaft entlassen. Und so wurde am Ende alles gut – die Heuschrecke blieb unverletzt und hüpfte von dannen, die Melderin erholte sich vom (Heu)schrecken und verdankte den geordneten Einsatz.

Einbruch einmal anders

Nicht in jedem Einbrecher steckt kriminelle Energie – und nicht jeder Einbruch ist auch wirklich einer… aber lesen Sie selbst!

Ach und Krach nach Mitternacht

Ein lauter Knall und das Geräusch von berstendem Glas riss eine Frau nach Mitternacht aus dem Schlaf. Im Glauben, ein Einbrecher habe sich Zutritt zu ihrer Wohnung verschafft, alarmierte sie besorgt die Polizei. Doch trotz sofortigen Anrückens und intensiver Nachschau vor Ort konnten unsere Einsatzkräfte nichts Verdächtiges feststellen.

Von einem Einbrecher fehlte jede Spur, und auch sonst schien alles in Ordnung – bis auf dieses eine Bild im Flur. Es hatte zuvor an der Wand gehangen und sich aus unbekannten Gründen selbstständig gemacht. Nun lag es am Boden, neben ein paar Porzellanfiguren. Und Glasskulpturen. Und alles lag in tausend Scherben.

Eine wahrhaftig seltene Gattung

Nicht alle Einbrecher suchen sich fremde Wohnungen aus, um dort ihr Unwesen zu treiben. Ja, selbst auf Beute hat es nicht gleich jeder abgesehen. Einen Einbrecher dieser wahrhaftig seltenen Gattung durften wir im vergangenen Jahr kennenlernen. Der Mann meldete sich eines helllichten Nachmittags telefonisch bei einer Polizeiwache und gab an, seinen Wohnungsschlüssel verloren zu haben. Deshalb, so führte er aus, werde er nun an der Fassade eine Leiter aufstellen, auf den Balkon klettern und dann in seine Wohnung einbrechen.

Nach gründlicher Prüfung der Angaben des Mannes wurde sein Vorhaben zur Kenntnis genommen, um allfällige Beobachtungen aus der Nachbarschaft bei Meldungseingang besser einordnen zu können.

Die fliegenden Effekten

Eine besorgte Anwohnerin meldete sich via Notruf und berichtete, dass gerade lauter Habseligkeiten aus dem Fenster einer Nachbarswohnung flögen. Umgehend boten wir eine Patrouille auf. Vor Ort stellte sich der geschilderte Sachverhalt als korrekt heraus. Abklärungen ergaben jedoch rasch, dass kein Grund zur Sorge bestand: Die Bewohner der entsprechenden Wohnung bereiteten bloss – wenn auch in etwas gar chaotischer Manier – ihren Umzug vor.

Schlaflos wegen Veloschloss

Ein Hund, der pausenlos bellt, eine Kuh, die ständig muht – oder ein paar Jugendliche, die es mit lauter Musik übertreiben: Mit den verschiedenen Arten von Meldungen zu nächtlichem Lärm und Ruhestörungen sind wir bestens vertraut.

Umso hellhöriger machte uns da eine Meldung, die buchstäblich ein bisschen aussergewöhnlich klang: Ein lautes Sirren hindere eine Anwohnerin am Schlaf. Umgehend schickten wir um Mitternacht eine Patrouille zum Wohnquartier. Und tatsächlich stellten die Mitarbeitenden ein seltsames, lautes Geräusch fest, konnten dieses aber zunächst nicht zuordnen.

Nach weiteren Abklärungen lüftete sich schliesslich das Geheimnis: Das Sirren kam nicht etwa von Ausserirdischen, sondern von einer elektronischen Diebstahlsicherung an einem Velo. Der Störenfried konnte zwar nicht zum Verstummen gebracht, aber mit Klebeband und einem Tuch ein bisschen leiser gedreht werden.

Mit Blaulicht zum Buswartehäuschen

Eine junge Frau, nicht ansprechbar, auf der Bank eines Buswartehäuschens: Diese Beobachtung meldete uns ein Passant via die Nummer 117. Sofort wurde eine Ambulanz und eine Patrouille alarmiert, die vor Ort ausrückten. Dort angekommen stellten die Einsatzkräfte aber erstaunt fest, dass die Frau weder medizinische Hilfe benötigte, noch sonst irgendein Problem hatte: Gemäss eigenen Angaben hatte sich die Dame lediglich hingesetzt, die Sonne genossen und sich dazu entspannt. Ende gut, alles gut, sozusagen eitel Sonnenschein.

Mehr zum Thema

Die genannten Fälle haben sich glücklicherweise als Irrtum bzw. harmlos herausgestellt. Es hätte jedoch auch anders sein können. Deshalb bitten wir Sie, bei Verdacht unbedingt immer den Notruf 112 oder 117 anzurufen. Wir rücken lieber einmal zu viel aus, als einmal zu wenig.

Seite teilen

Schreiben Sie einen Kommentar

Wir sind sehr an einer offenen Diskussion interessiert, behalten uns aber vor, beleidigende Kommentare sowie solche, die offensichtlich zwecks Suchmaschinenoptimierung abgegeben werden, zu editieren oder zu löschen. Mehr dazu in unseren Kommentarregeln.

Bitte füllen Sie alle mit * gekennzeichneten Felder aus.