Wie eine Sicherheitsberatung schlaflose Nächte und Geld ersparen kann

Das Positive vorweg; meine Kellertür ist sicher. Beim Rest gibt es erwartungsgemäss Nachholbedarf. Dank der professionellen Sicherheitsberatung weiss ich nun, wo ich ansetzen kann und warum der heiss ersehnte Wachhund als Sicherheitsmassnahme leider nur bedingt wirksam ist.

Die Zahl der Einbruchdiebstähle hat in den vergangenen Jahren abgenommen. Kommt es jedoch zu einem Einbruch, ist meist nicht der materielle Schaden, sondern der erfolgte Eingriff in die Privatsphäre belastend. Wie ich mein Zuhause besser schützen kann, zeigt mir Markus Friedli von der Sicherheitsberatung der Kantonspolizei Bern bei einer persönlichen Beratung auf.

Gemischte Gefühle vor der Beratung

Pünktlich zum vereinbarten Termin klingelt es an der Tür. Markus Friedli von der Prävention wird bei mir eine Sicherheitsberatung vornehmen. Eine kostenlose Dienstleistung, welche fast 500 Mal im Jahr von Unternehmen und Privatpersonen in Anspruch genommen wird. «Üblicherweise zeige ich als erstes meinen Ausweis», sagt er nach der Begrüssung, aber wir kennen uns ja bereits. Trotz sinkender Zahlen, besteht immer ein Risiko. Da neben dem materiellen Schaden vor allem ein grosses Unsicherheitsgefühl nach einer solchen Tat zurückbleibt, investiert die Kapo viel in die Verfolgung und die Prävention.

«Was sind Deine Bedürfnisse, was ist Dein Ziel?»

Mit diesen entscheidenden Fragen eröffnet Markus Friedli die Beratung. Er wird mich auf zahlreiche Schwachstellen im Haus hinweisen; etwas mulmig kann einem da schon werden. Deshalb ist es wichtig, dass man sich bereits im Vorfeld Gedanken macht, ob man die Schwachstellen kennen will und auch bereit ist, in die Sicherheit zu investieren. Wie sich später zeigt, können jedoch auch Ängste genommen werden. So kommen die sogenannten «Schlafzimmerraube» während der Nacht – meine grösste Angst – relativ selten vor. Zudem scheinen die Sicherheitsvorkehrungen an meinem Haus doch gut genug, um wenigstens ein lautloses Eindringen zu verhindern.

Organisatorische, baulich-technische und alarmtechnische Massnahmen

Ziel von Markus Friedli ist es, mich über die Möglichkeiten von Einbruchschutzmassnahmen zu informieren und mich fit für Gespräche mit entsprechenden Dienstleistern zu machen. Firmen darf er keine empfehlen, aber die Tipps über den Nutzen möglicher Vorkehrungen nehme ich gerne entgegen. So informiert er mich zuerst über die verschiedenen Massnahmen; die organisatorisch, baulich-technisch und alarmtechnisch sind. Betreffend der Organisatorischen wird er sich in einem Folgebeitrag zu Einschleichdiebstählen äussern. Wir schauen vor allem die letzten beiden Bereiche an. Dazu gehen wir das gesamte Haus ab. Um es vorweg zu nehmen, meine Kellertür weist einen erhöhten Einbruchschutz auf, beim Rest hapert es etwas. Meine Haustür hat zwar eine Dreipunktverriegelung, bei einer Dicke von knapp zwei Zentimetern hätte sie einem Brecheisen aber wenig entgegenzusetzen. Auch das Schloss könnte mit geeignetem Werkzeug einfach herausgebrochen werden. Verbesserungspotential sieht Markus Friedli auch bei den Kellerfenstern. Hier könnten verschraubte Gitter aber einfach Abhilfe schaffen.

Beratung vor Sanierung oder Neubau spart Kosten

Richtig teuer könnte es dann bei den Fenstern werden, welche alle einen ungenügenden Schutz bieten. Rasche Abhilfe könnten einzig sogenannte Stangenverschlüsse bieten. Genau hier kommt jedoch der entscheidende Hinweis. Da ich aus wärmetechnischen Gründen die Fenster sowieso mittelfristig ersetzen werde, weiss ich nun, dass ich dabei vor allem auf die Einbruchhemmung achten muss. Ein Punkt, der Markus Friedli äusserst wichtig ist: Gerade vor Sanierungen oder Neubauten könnte eine Sicherheitsberatung hohe Kosten oder schlaflose Nächte verhindern.

Bereitwillige Unterstützung von Einbrechern

Peinlich wird es für mich als Polizeimitarbeiterin dann spätestens bei der Tür zum Garten. Markus Friedli weist mich charmant auf das daneben aufgehängte Gartenwerkzeug hin. Vielleicht wäre es gut, dieses im Keller aufzubewahren. Er hat recht: Wenn ein Einbrecher nicht das passende Werkzeug hat, kann er sich auch gut mit meinem Spaten behelfen… Diesen Ratschlag nehme ich mir gerne zu Herzen. Zum Abschluss kommt Markus Friedli wie vereinbart – jetzt kann ich es ja zugeben – noch auf den Hund zu sprechen. Mein heiss ersehnter Wachhund würde zwar wenig gegen Einbrecher helfen, da er ja meist gemeinsam mit mir unterwegs wäre. Gegen die gefürchteten «Schlafzimmerräuber» sei er aber sicher dienlich. Ein Argument, welches ich sicher bei den Verhandlungen mit meinem Partner verwenden werde.

Die professionelle Sicherheitsberatung kann von allen Einwohnerinnen und Einwohnern im Kanton Bern in Anspruch genommen werden. Weitere Einzelheiten finden Sie auf unserer Website.

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