Die Zukunft der Polizei im Berner Jura und die Sicherheit der Couronne prévôtoise – Teil 3

Die Verlegung eines gesamten Polizeipostens und die vollständige Neuorganisation eines Bezirks sind grosse Herausforderungen für die Polizei des Berner Juras und die Region Pierre-Pertuis Nord. Die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss, um den Wegzug aus der Stadt Moutier sicherzustellen. In unserer dreiteiligen Blogserie erhalten Sie einen Blick hinter die Kulissen dieser umfangreichen Vorbereitung. Der dritte und letzte Teil zeigt, wie die Polizeipräsenz in der Couronne prévôtoise künftig aufrechterhalten wird.

Die acht Gemeinden der Couronne prévôtoise in Gelb © Kantonspolizei Bern

Die Polizei des Berner Juras befindet sich mitten im Umzug. Bis zum 1. Januar 2026 wird sie aufgrund des Kantonswechsels der Stadt Moutier dort nicht mehr präsent sein. Um diesen Prozess zu begleiten, werfen wir in einer dreiteiligen Blogserie einen Blick hinter die Kulissen. Der letzte Beitrag widmet sich der künftigen Organisation der Polizei im Gebiet der sogenannten Couronne prévôtoise – in den acht bernischen Gemeinden im Umfeld von Moutier: Perrefitte, Roches, Belprahon, Eschert, Grandval, Crémines, Corcelles und Elay.

Eine verlässliche Polizeipräsenz sicherstellen

Bisher orientierten sich diese Gemeinden geografisch nach Moutier, das als städtisches Zentrum der Prévôté galt (siehe Karte). Mit dem Kantonswechsel der Stadt verändern sich jedoch gewisse Dynamiken – insbesondere für die Arbeit der Kantonspolizei Bern und die Dienstleistungen, die sie der Bevölkerung bietet.

«Der Wegzug aus Moutier bedeutet keinesfalls, dass die Gemeinden der Couronne prévôtoise vernachlässigt werden», betont Marc Utermann, Chef der Polizei des Berner Juras. «Wir werden wie im gesamten Berner Jura weiterhin täglich mit unseren Patrouillen in der Region präsent sein. Zudem übernehmen wir bis 2028 die Überwachung der A16, von Court bis zur Halbanschlussstelle Choindez. Danach wird die Zuständigkeit gemeinsam mit der jurassischen Polizei neu geregelt.» Diese Veränderungen bieten zugleich die Chance, Abläufe zu überdenken und Verbesserungen vorzunehmen. In diesem Sinne hat die Kantonspolizei Bern den Austausch mit den betroffenen Gemeinden besonders gepflegt.

Für eine Polizei mitten in den Dörfern

Ende 2024 fand ein Austausch mit den Behörden der Gemeinden Couronne prévôtoise statt, um ihre Erwartungen für die Zeit «nach Moutier» zu besprechen. Dabei zeigte sich: In den vergangenen Jahren nutzten die Anwohnenden den Polizeiposten in Moutier nur selten – ein Hinweis auf die insgesamt ruhige Lage in der Region. Gleichzeitig äusserten die Bürgerinnen und Bürger den berechtigten Wunsch nach einer Polizei, die näher bei ihnen ist. «Präsenz in diesen Dörfern bedeutet nicht nur, mit dem Auto durchzufahren», betont Marc Utermann. «Es heisst auch anhalten, zu Fuss oder mit dem Velo zu patrouillieren und sich Zeit für Gespräche und den Austausch mit der Bevölkerung zu nehmen.»

Konzept der Nähe

Vor diesem Hintergrund wurde den Gemeinden ein neues Konzept der Polizeinähe vorgestellt. Es orientiert sich an den Erfahrungen mit dem mobilen Polizeiposten aus dem Jahr 2023 (Ein «mobiler Polizeiposten», der zu Ihnen kommt – Blog der Kantonspolizei Bern). Da auch andere Gemeinden im Berner Jura relativ weit von einem Polizeiposten entfernt liegen, wurde das Konzept auf das gesamte Gebiet ausgeweitet.

Konkret werden Mitarbeitende der Polizei künftig einmal pro Woche während mehrerer Stunden in zwei Gemeinden persönlich zur Verfügung stehen. Ziel sei es, so Marc Utermann, «der Bevölkerung im Berner Jura aktiv und regelmässig zu begegnen und damit das Sicherheitsgefühl aller zu stärken». Die jeweiligen Termine und Zeiten werden den Gemeindeverwaltungen gemeldet, die ihre Bevölkerung anschliessend informieren können.  

Auf dem Weg zu einem virtuellen Schalter

Zusätzlich zum Konzept des mobilen Polizeipostens führt die Kantonspolizei Bern auch einen virtuellen Polizeischalter ein. Dieser wird zunächst nur der französischsprachigen Bevölkerung des Kantons Bern zur Verfügung stehen. «Ab 2026 ist die Polizei damit nur noch einen Klick entfernt», sagt Fabian Sauvain, Chef der Region Seeland – Berner Jura. Nach der Erstellung eines Benutzerkontos auf der Plattform e-Police können Termine für Videogespräche mit der Polizei – via Teams – vereinbart werden. Pro Arbeitstag stehen zwei Zeitfenster zur Verfügung. Diese sind für einfache Anliegen gedacht, etwa die Meldung verlorener Ausweisdokumente oder allgemeine Auskünfte.

«Mit diesem Angebot lassen sich unnötige Wege zu Polizeiposten bei weniger dringlichen Fällen vermeiden. Der virtuelle Schalter ergänzt unser Dienstleistungsangebot und verbessert die Erreichbarkeit für die Bevölkerung», erläutert Sauvain weiter. Das System wird bereits in anderen Kantonen erfolgreich genutzt. Im Kanton Bern wird es zunächst im Rahmen eines Pilotprojekts getestet, bevor eine abschliessende Auswertung erfolgt.

Der e-Police-Kanal ermöglicht es, online einen Termin mit der Polizei zu vereinbaren. © Kantonspolizei Bern

Unkompliziert Anzeige erstatten

Wer eine Anzeige machen möchte, kann das weiterhin bei jedem beliebigen Polizeiposten tun. Wird die Anzeige in einer anderen Region oder einem anderen Kanton aufgenommen, leitet die Polizei sie einfach an die zuständige Stelle weiter. Und ganz wichtig: In Notfällen sind die Nummern 112 und 117 jederzeit erreichbar – egal, in welchem Kanton Sie sich befinden.

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