Von der Vereidigung bis zum zukünftigen Arbeitsort

Die Polizeischule ist abgeschlossen, die Berufsprüfung bestanden. Nun folgt die offizielle Aufnahme ins Korps der Kantonspolizei Bern. Anschliessend dürfen wir im Lehrverband weitere Erfahrungen sammeln, bevor ich dann meinem zukünftigen Arbeitsort zugeteilt werde.

In meinem letzten Beitrag dieser Serie berichte ich Ihnen von den letzten Monaten meiner Grundausbildung bei der Kantonspolizei Bern.

Feierliche Vereidigung im Berner Münster

Im vergangenen September bin ich mit 54 Kolleginnen und Kollegen im Rahmen der Vereidigung ins Korps der Kantonspolizei Bern aufgenommen worden. Dabei legten auch die Frauen und Männer, welche zuvor erfolgreich die Polizeiausbildung sowie die Berufsprüfung absolviert hatten, den Eid bzw. das Gelübde ab; darunter auch meine Kollegin Nina Kaser und ich.

Die Vereidigung wird mir in schöner Erinnerung bleiben. Wir trafen uns im Rathaus, wo wir uns formierten. In dieser Formation marschierten wir dann in Begleitung des Spiels der Kantonspolizei Bern zum Berner Münster. Dort fand die Vereidigungsfeier statt, unter anderem mit Reden des Regierungsrates Hans-Jürg Käser und des Polizeikommandanten Dr. Stefan Blättler, welche auch den eigentlichen Akt der Vereidigung vornahmen.

Nach der Feier im Berner Münster marschierten wir wiederum in Formation zurück zum Rathaus, wo wir gemeinsam mit unseren Familien die Aufnahme ins Korps mit einem Apéro feiern durften.

Der Lehrverband

Die Ausbildung war mit der Vereidigung aber noch nicht beendet. Wir traten daraufhin in den Lehrverband der Kantonspolizei Bern ein. Dort durften wir während sechs Monaten insbesondere die korpsspezifischen Kenntnisse vertiefen.

In der Zeit des Lehrverbands absolvierte ich während dreier Monate verschiedene Stages in unterschiedlichen Abteilungen der Kantonspolizei Bern. Die restlichen drei Monate waren für interne Ausbildungsblöcke und Polizeieinsätze im ganzen Kanton reserviert. Das war eine sehr interessante Zeit, weil ich in verschiedenen Regionen des Kantons arbeiten durfte.

Einblick in den technischen Verkehrszug

Der technische Verkehrszug (TVZ) beschäftigt sich mit dem Schwerverkehr und landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Er ist zuständig für alle Fahrzeuge, die ein Gesamtgewicht von mehr als 3,5t haben oder die für landwirtschaftliche Zwecke eingesetzt werden. Die Mitarbeiter des TVZ überprüfen ausserdem den Transport von Gefahrengut und die Einhaltung der Arbeits- und Ruhezeitverordnung (ARV) der Fahrzeugführer. Eine weitere Aufgabe ist das Begleiten von Ausnahmetransporten. Das Gesetz schreibt das Maximalgewicht und die Masse von Fahrzeugen im Strassenverkehr vor; wird eines dieser Masse aufgrund der Ladung überschritten, muss der Transport bewilligt und allenfalls von der Polizei begleitet werden.

Während meines Stages durfte ich bei der Begleitung eines Ausnahmetransports dabei sein. Es handelte sich dabei um Bauelemente, welche mit 4 Metern anstatt max. 2.55 Metern die erlaubte Breite im Strassenverkehr überschreiten. Unsere Aufgabe war es, dafür zu sorgen, dass der Chauffeur seine Fahrt durchführen kann, ohne sich oder andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. In einem Blogbeitrag wurde über einen solchen Ausnahmetransport berichtet.

Den Moment, auf den ich hin gearbeitet habe: Ich bin ausgebildeter Polizist.

Nach dem erfolgreichen Absolvieren des Lehrverbands wurden meine Kolleginnen und Kollegen und ich den verschiedenen Polizeiwachen im ganzen Kanton zugeteilt. Auf diesen Moment haben wir lange gewartet; endlich eigene Fälle bearbeiten, Erfahrungen sammeln, mit verschiedenen Abteilungen der Kapo Bern und anderen Behörden zusammenarbeiten. Erst jetzt wird mir bewusst, wie die Zusammenarbeit mit den vielen internen und externen Partner funktioniert und wie wichtig sie ist.

Nun bin ich also ausgebildeter Polizist. In den nächsten Monaten und Jahren werde ich weiter neue Erfahrungen sammeln können, die mir dabei helfen, den Alltag als Polizist im Kanton Bern zu bewältigen. Es war mir eine Freude, Ihnen einen Einblick in meine Ausbildung zu geben.

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2 Kommentare

  1. Joel Küenzi

    Guten Tag

    Ich fand den Blogbeitrag ziemlich interessant und wünsche euch allen weiterhin viel Erfolg. Ich habe grossen Respekt von euch, da ich die Anforderungen, die man für diesen Beruf benötigt, durchgelesen habe.
    Momentan ist der Polizist immer noch mein Traumberuf, jedoch bin ich erst in 5 Jahren 21 Jahre alt.

    Ich habe gerade Erfahren, dass ihr gute Bewerber nicht „aufnehmen“ konntet, da ihr fast zu viele Bewerbungen bekommen habt. Jetzt wollte ich fragen, ob dieses Gerücht stimmt und ich mir für in 5 – 6 Jahren sorgen machen muss. Diesen Beruf nicht erlernen zu dürfen.

    Ich wünsche allen Mitarbeitern der Kantonspolizei Bern noch einen schönen Abend/Tag.

    • Sibylle Lohmüller

      Guten Tag Herr Küenzi

      Vielen Dank für Ihren Kommentar. Es freut uns sehr, dass Sie sich für den Polizeiberuf interessieren.

      Wir gehen davon aus, dass wir auch in 5 bis 6 Jahren noch Polizeiaspirantinnen und -aspiranten rekrutieren werden. Die Grösse des Ausbildungslehrgangs hängt von mehreren Faktoren ab. Bei kleineren Lehrgängen kann es tatsächlich sein, dass wir guten Bewerbenden keinen Anstellungsvertrag unterbreiten können. Wie sich dies in den nächsten Jahren entwickeln wird, ist schwer einzuschätzen.

      Wir würden uns freuen, wenn Sie den Weg zu Ihrem Traumberuf Polizist weiter verfolgen und wir Sie in einigen Jahren an einer Infoveranstaltung oder dann im Auswahlverfahren persönlich kennenlernen dürfen. Bis dahin wünschen wir Ihnen viel Erfolg und alles Gute auf Ihrem beruflichen Weg.

      Freundliche Grüsse

      Sibylle Lohmüller
      Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit, Kantonspolizei Bern

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